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Lausitzer Rundschau 14. September 2013
Stille und Chaos treffen sich im Heimatmuseum Dissen
Ausstellung des Künstlerpaars Brigitte Duhra und Meinhard Bärmich wird am morgigen Sonntag eröffnet
"Unterschiedliches" steht über der Ausstellung, die am morgigen Sonntag im Heimatmuseum Dissen eröffnet wird. Und was das Künstlerpaar Meinhard Bärmich und Brigitte Duhra zeigt, könnte gegensätzlicher kaum sein.

Ob die Ansicht der "Drei Gleichen" oder der Scharrengasse in Cottbus, eine Gasse in Marokko oder der blütenreiche Kensington-Park in London - die Aquarelle und Pastelle von Brigitte Duhra verströmen wohltuende Harmonie und Stille.

Ganz anders Meinhard Bärmichs Werke. "Bei mir ist das ganze Chaos", räumt der Künstler ein. Auf seinen Bildern wimmelt es nur so von Details und Kleinigkeiten. Bärmich erzählt mit seinen Bildern Geschichten. Und das auf eine Weise, der sich kaum jemand entziehen kann.

Schmunzelnd berichtet der Drachhausener über seine Ausstellung in der Notaufnahme des Klinikums, wo sich selbst Patienten mit klaffenden Wunden in seine Bilderwelt vertiefen und dabei für eine Weile wohl alle Schmerzen vergessen.

Die unterschiedliche Herangehensweise der Partner versucht der Maler so zu erklären: "Wenn meine Frau einen Blumenstrauß bekommt, freut sie sich über die Blumen. Ich muss aber gleich das Papier untersuchen, um irgendetwas Besonderes zu entdecken."

Was beide außerdem unterscheidet, ist das völlige Fehlen von Menschen auf Brigitte Duhras Bildern. Meinhard Bärmich jedoch kann nicht genug bekommen von fantasievollen, häufig witzigen Gestalten. Da werden selbst drei Katzen auf dem Sofa zum Sinnbild der Familie, und die Sonne bekommt ein Gesicht mit Strohhalm im Mund verpasst.

Sie sei keine Berufskünstlerin, betont Brigitte Duhra, verdient vielmehr ihre Brötchen als Mediengestalterin und beklagt, dass meist viel zu wenig Zeit zum Malen bleibt. Dennoch: Die Ausstellung zeigt zwei Künstler auf Augenhöhe.

Museumsleiterin Babett Zenker haben es vor allem die frischen, lebendigen Farben an den Werken der Malerin angetan. Die bekennt: "Mit meinen Bildern bewahre ich mir besondere Augenblicke." Und den Betrachter lässt sie daran teilhaben.

Ausstellungseröffnung: 15. September, 15 Uhr;

Ulrike Elsner

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